Energieversorgung - Ausbau der Solarenergie in Berlin soll trotz Spardrucks fortgesetzt werden

Di 06.05.25 | 15:28 Uhr
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Symbolbild: Solarpanele sind am 15.04.2025 auf dem Haus der Statistik zu sehen. (Quelle: dpa/Sebastian Gollnow)
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Video: rbb24 | 06.05.2025 | Bild: dpa/Sebastian Gollnow

Die Berliner Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey will trotz anhaltenden Spardrucks beim Ausbau der Photovoltaik nicht kürzen. "Wir sind Solarmeister", erklärte die SPD-Politikerin unter Verweis auf die Ausbau-Zahlen im Bundesländervergleich am Dienstag.

Die Förderprogramme sollten daher so wie bisher mit zehn Millionen Euro im Jahr fortgesetzt werden, bekräftigte Giffey. Allerdings stehen die Beratungen über den Doppelhaushalt für die kommenden beiden Jahren noch am Anfang.

Zuletzt hatte der Solarausbau in Berlin Fahrt aufgenommen. Seit 2020 hat sich die Zahl der Anlagen auf rund 41.700 mehr als verfünffacht. Besonders stark war der Zuwachs im vergangenen Jahr. 2024 sind 15.556 Solaranlagen neu installiert worden.

Solarenergie macht 4,7 Prozent der Stromerzeugung in Berlin aus

Damit erreicht die installierte Leistung von Solaranlagen 380 Megawatt Peak (MWp). Das reicht aus, um etwa 130.000 Haushalte mit Strom zu versorgen. Die Solarenergie kommt inzwischen auf einen Anteil von 4,7 Prozent an der Berliner Stromerzeugung. Giffey bekräftigte das Ziel des Senats, bis 2035 ein Viertel des in Berlin erzeugten Strom aus Solarenergie zu gewinnen.

Aus den Zahlen der Wirtschaftsverwaltung geht auch hervor, dass die Berliner Bezirke unterschiedlich weit vorangekommen sind. Marzahn-Hellersdorf, Treptow-Köpenick und Pankow sind mit großem Abstand Spitzenreiter sowohl bei Anlagen als auch bei der Erzeugung von Solarstrom. Schlusslichter in der Photovolatik-Statistik sind die Innenstadtbezirke Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg.

Grüne fordern mehr Anlagen auf öffentlichen Dächern

Auch die Eigentumsverhältnisse sind offenbar relevant für Fortschritte beim Ausbau der Erneuerbaren Energien. Während den Angaben zufolge bei Gebäuden in Landesbesitz rund neun Prozent der geeigneten Dachflächen bereits genutzt werden, um Strom aus Sonne zu produzieren, liegt der Anteil bei Bundes-Immobilien in Berlin nur bei 2,5 Prozent. Unternehmen und Genossenschaften schöpfen bislang nur 3,9 Prozent des Solar-Potentials aus. Bei privaten Haushalten liegt der Anteil bei acht Prozent, wie es hieß.

Grundsätzliches Lob für die Fortsetzung der Solarstrategie kommt von den oppositionellen Grünen. Allerdings hinke das Land seinen selbst gesteckten Zielen hinterher, kritisierte der energiepolitische Sprecher der Fraktion Stefan Taschner. "Trotz klarer gesetzlicher Vorgaben hat der Senat es versäumt, bis Ende 2024 alle geeigneten öffentlichen Dächer mit Solaranlagen auszustatten." Taschner verlangt vom Senat einen verbindlichen Ausbauplan. "Wer es mit dem Titel 'Solarcity' ernst meint, muss auf den eigenen Dächern anfangen."

Sendung: rbb24, 06.05.2024, 16:00 Uhr

14 Kommentare

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  1. 14.

    Berliner Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey. "Wir sind Solarmeister" unter Verweis auf die Ausbau-Zahlen im Bundesländervergleich.

    Ausbau ist gut, Leistung ist besser.

    Photovoltaik-Leistung in Berlin pro Kopf [2023]
    Berlin 73 Watt, vorletzter Platz vor Hamburg.
    Brandenburg 2565 Watt, absoluter Spitzenreiter.

  2. 13.

    Dass Wolframglühbirnen, die Anfang 1920 eingeschaltet wurden, immer noch leuchten, entspricht dann wohl auch Ihrer Eigenerfahrung. Ansonsten läuft mein Zweit-LED TV schon seit 13 Jahren sauber durch - muss wohl ein "Sonntagsgerät" sein.

  3. 11.

    Dann müssen Sie mal ein paar Euronen mehr für einen Fernseher ausgeben. Das heißt doch nicht umsonst, wer billig kauft, kauft zweimal. Einer unserer TV hat schon 15 Jahre auf dem Buckel, funktioniert aber immer noch einwandfrei.

  4. 10.

    Berlin soll Solarweltmeister sein? Hat die Brandenburgerin Giffey mal nachgesehen, was in ihrem Heimatland so an Solaranlagen rumsteht im Vergleich zu Berlin?

  5. 9.

    Zum Glück kacken da keine Vögel rauf oder die Dinger werden sonst irgendwie verschmutzt.

  6. 8.

    Wolframglühbirnen aus Anfang des Jahres 1920 leuten auch heute noch!
    Windrad - 20 Jahre und Ende;
    Solar-Anlagen/-Panele - 10-20 Jahre und Ende;
    LED-"Glüh"-Birnen/-Lampen - 2-2000 Tage und Ende (gemäß Eigenerfahrung);
    Flachbildschirm (TV) - 2-3,5 Jahre und Ende (gemäß Eigenerfahrung)
    und Ende

  7. 7.

    Es wäre zu wünschen, dass nur noch Anlagen gebaut werden, die nicht nach Süden ausgerichtet sind. Es gibt schon zu viele Stunden mit negativem Strompreis. Also liebe Berliner, wenn Neubau, dann nur in Ost- und/oder Westausrichtung.

  8. 6.

    "Meines hat heute schon 4,6kWh erzeugt."
    Das ist sehr gut! Damit kommt mein i3 runde 30km weit.

    "einfache(!) Modelle "
    Wieso ist dafür der Staat verantwortlich?
    In der WEG meiner Wohnung war sehr schnell klar, wie investiert und wie profitiert wird. Eigeninitiative und -verantwortung! Nicht immer nur auf den Staat warten.

  9. 5.

    Wozu überhaupt noch fördern? Es wird doch stets suggeriert dass die Investitionen sich selbst tragen. Also voran!

  10. 4.

    Die großen Hemmnisse beim Solarausbau kann Berlin leider nicht allein beseitigen. Es müssen endlich einfache(!) Modelle für Mieterstrom vom Dach des Mehrfamilienhauses kommen. Das gleiche bei WEGs mit Eigennutzung. Immerhin haben wir mittlerweile die Regeln für Balkonkraftwerke ein bisschen vereinfacht. Meines hat heute schon 4,6kWh erzeugt.

  11. 2.

    "nicht sehr recyclingfähig."
    Mir reicht, wenn sie recyclingfähig sind ;-)
    Meine Anlage ist jetzt 20 Jahre alt, Förderende dieses Jahr, 20 Jahre lang 54Cent/kwh kassiert. seit 8 Jahren Break even. da ist jetzt locker ein ordentlicher Speicher drin, der vom Land Berlin gefördert wird (Danke!) und die Anlage tut´s noch die nächsten 10 Jahre.

  12. 1.

    Leider sind die derzeitigen Solar-panele nicht sehr recyclingfähig. Dabei könnte dies wohl mit vergleichsweise wenig Mehraufwand - der allerdings produktionstechnisch nicht so einfach umzusetzen ist - anders sein.

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