"Stunde der Gartenvögel" - Nabu ruft Berliner und Brandenburger zum Vogelzählen in Parks und Gärten auf

Fr 09.05.25 | 11:32 Uhr
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Symbolbild: Stieglitz (Carduelis carduelis) im Anflug auf eine gelbe Blüte. (Quelle: dpa/Wilfried Martin)
dpa/Wilfried Martin
Video: rbb24 | 08.05.2025 | Nachrichten | Bild: dpa/Wilfried Martin

Die jährliche Mitmach-Aktion "Stunde der Gartenvögel" ist am Freitag gestartet. Dabei ruft der Naturschutzbund (Nabu) bundesweit und damit auch in Berlin und Brandenburg dazu auf, drei Tage lang Vogelarten in Stadt und Land zu beobachten, zu bestimmen und zu zählen. Das Ergebnis kann über das Internet, per App oder Post beim Nabu gemeldet werden. Anschließend werten Ornithologen die Daten aus.

Amseln im Fokus

Wer zum Beispiel in der Berliner Innenstadt zählen wolle, könne nach dem Stieglitz Ausschau halten, empfiehlt der Nabu Berlin. Stieglitze haben ein rotes Gesicht und gelbe Flügelstreifen (siehe Foto) und werden auch Distelfink genannt. Vor allem in den Randgebieten der Hauptstadt ist der Hausrotschwanz zu sehen - sein rotes Schwänzchen wippt auf und ab, wenn er singt. Aber auch gewöhnlichere Arten wie Spatzen oder Ringeltauben sollen notiert werden.

Besonderes Augenmerk liegt bei der diesjährigen Zählung laut Nabu auf den Amseln. Im vergangen Sommer habe es Hinweise auf ein tödliches Virus gegeben und man wolle beobachten, wie stark sich die Amsel-Population dadurch verändert habe, hieß es.

90.000 Vögel im vergangenen Jahr in Berlin und Brandenburg

Interessierte sollten idealerweise von einem ruhigen Platz im Garten, Park oder vom Fenster aus Vögel beobachten und von jeder Art die höchste Anzahl notieren, die man innerhalb einer Stunde zeitgleich sehen kann. Die Ergebnisse können über das Internet, per App oder Post gemeldet werden.

Der Grund für die Aktion: In Wäldern, an Feldern und an Gewässern würden Vögel regelmäßig in gezielten Kartierungen erfasst - in Siedlungen passiere das nicht. Die Naturschutzverbände erhoffen sich durch die Zählung also Erkenntnisse über aktuelle Entwicklungen in der Vogelwelt, die die offiziellen Bestandstrends ergänzen können. Vergangenes Jahr hatten sich laut Nabu in Berlin 1.980 Menschen beteiligt, in Brandenburg sogar mehr als 2.400. Es seien 36.000 Vögel in Berlin und mehr als 54.000 Vögel in Brandenburg gezählt worden.

Exkursionen und Vogelwanderungen

Nabu-Gruppen laden am Zählwochenende auch zu Exkursionen ein. In Berlin können Kinder mit ihren Eltern etwa am Samstag um 14 Uhr in der Rummelsburger Bucht mitmachen. Die Bezirksgruppe Lichtenberg zählt am Sonntag um 9 Uhr in der Wartenberger Feldflur.

In Brandenburg gibt es etwa am Freitag ab 16 Uhr eine gemeinsame Exkursion in Schwedt (Uckermark), am gleichen Tag können Interessierte in Zeuthen (Dahme-Spreewald) ab 19 Uhr bei einer abendlichen Vogelwanderung mitlaufen. Am Samstag sind Interessierte zum Beispiel eingeladen, ab 10 Uhr im Nabu-Besucherzentrum in Rühstädt (Prignitz) die Vögel zu zählen.

Sendung: rbb24, 08.05.2025, 14:00 Uhr

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21 Kommentare

  1. 21.

    Mal eine Lage vom westlichen Stadtrand. Den Durchschlupf am Zaun teilen sich, in Folge der Hackordnung, Herr Kater, Herr Waschbär, Herr Fuchs, das Waschbärchen, irgendwelche Katzen, der dünne Fuchs. Die beiden Igel machen was sie wollen und niemand grabscht die an. Das die Vögel weniger geworden sind, kann ich nicht bestätigen. Horden von Spatzen, dazu Blau- und Kohlmeisen, Amseln, Drosseln, ein Kuckuck, Rotschwänze, zwei Kernbeisser, mind. ein Zaunkönig, ein Grünsprecht, mehrere Buntspechte, Rotkehlchen und als seltener Gast ein Stieglitz (pärchen?). Nachts die "üblichen" gefiederten Raudautüten. Es ratzt sich herrlich in dieser Kulisse. Die Waschbären futtern ab und an das Igelfutter weg und das letzte Tier, das hier einen Vogel gekillt hat, war ein dieser gebauchpinselten Freigängerkatzen. Es existiert aber seit Jahren keine merkbare Ratten- und Mäusepopulation mehr. Zeitlich zusammentreffend mit der bärigen Unterstützung für die Füchse und Herrn Kater.

  2. 20.

    Hey Suse, nein, so ist es nicht. Hier stehen die Häuser und Gärten seit rund 100 Jahren, Verdichtung hat fast gar nicht stattgefunden, Insektizide werden hier so gut wie gar nicht verwendet und der Anteil "toter" Rasenflächen in den Gärten ist eher geringer geworden. Bis zum "Einzug" der Bären musste man morgens durchaus die Fenster schließen, so laut waren die Vögel, und wir hatten hier immer ein bis zwei Igelfamilien (also Mütter mit ihren zwei bis vier Jungen). Dann war da der erste Waschbären-Sommer, und wir fanden an mehreren Stellen im Gebüsch (ja, sowas gibt's hier!) noch ein paar Stacheln und blutige Reste. Die Bären sind dominant, alle anderen sind Verlierer, sogar der Fuchs geht ihnen aus dem Weg. Bitte nehmen Sie Ihre Scheuklappen ab.

  3. 19.

    Sehr gut! Weiter so zum Schutze der Vogelnester.
    Da fahren Sie ja schon eine richtige Hightech-Lösung auf ;-))

  4. 18.

    Nicht nur die Waschbären plündern die Neste der Vögel. Seitdem bei uns 16 ! Windräder aufgestellt wurden, hört man leider immer weniger das lustige Vogelgezwitscher! Warum??? Abgesehen davon das die die Gegend hässlich machen, wird mein Strom auch nicht billiger. Obwohl man vorher anders geredet hat!

  5. 17.

    Ich habe in meinem Garten Nisthilfen und weil die Waschbären selbst vor Metallpfählen nicht halt machen, borgte ich mir für ein paar Tage ein Weidezaungerät. Das waren ziemlich turbulente Nächte für die Waschbären. Sie retteten sich auf Bäume und da gab es dann am nächsten Tag eine gewummert. Seitdem zeigen die Kameras keine Bewegung von Waschbären mehr an. Lernen durch Schmerz hat sich schon immer bewährt.

  6. 16.

    "aber der Waschbär ist schuld genau mein Humor."
    Naja doch. Der Waschbär ist schon ein doller Schädling. Der plündert Näster. Das machen andere Tierarten zwar auch und ist bis zu einem gewissen Grad von der Natur auch verkraftbar vorgesehen. Aber der Waschbär ist ja noch zusätzlich dabei, weil er eine invasive Tierart ist. Wenn Waschbären nicht bequem was in Abfallbehältern finden, dann machen die sich eben auf den beschwerlicheren Weg die Bäume hoch bis zu den Nestern.
    Dass es mittlerweile auch weniger Insekten gibt, ist dann auch noch ein zusätzlicher Grund für das verschwinden von Kleinvögeln. Wobei... ich habe zwei Baumkronen vor meinem Balkon und Schlafzimmerfenster. Da ist ganz schön viel Bewegung und Gezwitscher drin.

  7. 15.

    Schade, dass nicht gleich ein Link zum NABU im Artikel präsent war.

  8. 14.

    Typisch Mensch, überall wird gebaut,überall verschwinden Lebensräume, Insekten gibt es sowieso nicht mehr. Hauptnahrungsquelle gerade für die Aufzucht von Jungvögeln immer mehr Tiere vom Land kommen in die Stadt, weil sie hier noch mehr Nahrung finden,aber der Waschbär ist schuld genau mein Humor.

  9. 13.

    Seit vor gut 10 Jahren die Waschbären "heimisch" geworden sind, braucht man hier in Lankwitz zum Zählen der Vögel im Garten nur noch eine Hand - und zum Zählen von Igeln gar keine mehr.

  10. 12.

    “ ….um schlussendlich Wasserknappheit zu verursachen“
    Wenn sie das Thema interessiert (andere wohl weniger) dann schauen sie mal nach was es mit der Wasserknappheit auf sich hat. Wenn immer mehr Menschen eine nahezu immer gleich bleibende Menge Wasser wollen… dann wird es pro Kopft weniger geben oder für einige gleich bleiben und für andere nichts mehr da sein.
    Das ist unabhängig von Temperatur und CO2.
    Oder gehören sie auch zu denen die Energie verbrauchen ?

  11. 11.

    Ich beteilige mich gern, danke für den Hinweis. Ohne rbb wäre die Aktion an mir vorbeigegangen.
    In unserem Garten waren früher deutlich mehr Anselm, bewusst gesehen habe ich bisher nur eine. Auch Spatzen und Meisen sind nicht mehr da. Nachtigallen kann ich hören und Elstern haben wir regelmäßig zu Besuch.
    Da Schmetterlinge und andere Insekten wahrnehmbar verschwunden sind, ist die Anwesenheit der Vögel für mich eine schlüssige Folge.

  12. 9.

    Lasst doch wenigstens einfach die unterirdischen Kommentare, wenn Natur & Umwelt in eure Welt nicht passt. Wenn es euch egal ist, dass immer weniger Tiere das ökologische Gleichgewicht durcheinanderbringen, Weltmeere vermüllen, Bäume sterben, Co2 das Schutzschild der Erde zerstört & Hitze zunimmt, um schlussendlich Wasserknappheit zu verursachen. Dieses Gleichgewicht hat Millionen Jahre gedauert, der Mensch braucht nur 100, um es zu zerstören. Die Ignoranten & Unwissenden dieser Welt sehen nicht, dass sie dabei selbst drauf gehen. Das ist so richtig blöde…

  13. 8.

    Es gibt lesenswerte Kommentare und nicht lesenswerte Kommentare...
    Ich finde es spannend was so in Berlin gezwitschert wird. Bei uns im Garten beispielsweise treiben zwei Nachtigallen ihr Battle und das trotz direktem Autoverkehr. Auch den Kuckuck hört man aus der Königsheide beim täglichen Berufsverkehr. Man muss nur etwas die Ohren spitzen. Bei schwierigen Gesängen, empfiehlt sich manchmal eine Bird-App. Na dann mal frohes zählen allen Interessierten.

  14. 7.

    Ich geh mal in den Zoologischen Garten und zähle. Garten ist Garten.

    Bitte nicht wundern lieber Nabu, wenn plötzlich Andenflamingos, Marabus und Nordstreifenkiwis in der Liste auftauchen.

    Anmerkung: Wenn Vögel aus Zoos und privater Tierhaltung abhauen, können sie auch hier heimisch werden. Halsbandsittiche überwintern schon in Berlin, Nilgänse und Kanadagänse sind schon seit Jahren hier.
    Der Klimawandel tut sein Übriges.

  15. 5.

    Mit Verlaub, aber was für'n dämlicher Kommentar. Hinter meinem Dorf stehen an die 100 Windräder, und es "brüllen" auch unzählige Vögel. Am schlimmsten sind die Flugratten. Derzeit fangen die früh halb 6, wie angeschaltet, an zu gurren. Die übertönen sogar den Strassenverkehr. Aber Glückwunsch, Sie haben Ihr Grünen-Bashimg erfolgreich untergebracht, und der rbb hat's veröffentlicht.

  16. 3.

    Amseln, Tauben und Spatzen.Ameisen sind zwar keine Vögel aber davon haben wir jede Menge und die Flugameisen kommen bestimmt auch noch.

  17. 2.

    Ich habe 12 Hühner. Zählen die auch? Weil, sind ja Vögel. Im Garten.

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