Wohnungsmarkt - Berlin erhöht Bußgelder für überteuerte Sozialwohnungen

Di. 13.05.25 | 14:50 Uhr
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Wohnhäuser, Wilhelmsruher Damm, Märkisches Viertel, Reinickendorf (Quelle: dpa/Schoening)
dpa/Schoening
Audio: rbb 88.8 | 13.05.2025 | Natascha Gutschmidt & Doreen Herbe | Bild: dpa/Schoening

Der Berliner Senat hat die Bußgelder für die überteuerte Vermietung von Sozialwohnungen drastisch erhöht.

Die Bußgeldhöhen werden auf bis zu 100.000 Euro angehoben, wie der Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Christian Gaebler (SPD), am Dienstag nach einer Senatssitzung sagte. Damit stehe der Hauptstadt ein zusätzliches, wirksames Mittel zur Absicherung von Förderbestimmungen zur Verfügung.

Zudem darf das Land bei der überteuerten Vermietung von öffentlich gefördertem Wohnraum künftig monatlich 15 Euro pro Quadratmeter abschöpfen. Bislang waren es fünf Euro pro Quadratmeter. Diese Summe habe bisher die tatsächlich erzielbaren finanziellen Vorteile im Falle eines Verstoßes gegen Förderbestimmungen nicht hinreichend abgebildet, so Gaebler.

Mietzuschüsse künftig entweder nur vom Land oder mir vom Bund

Eine weitere Novelle des Berliner Wohnraumgesetzes betrifft Mietzuschüsse. Seit 2015 können Mieterinnen und Mieter von Sozialwohnungen unter bestimmten Bedingungen einen Mietzuschuss nach dem Berliner Wohnraumgesetz beantragen. Der Rechnungshof von Berlin hatte laut Gaebler beanstandet, dass dieses Instrument teilweise auch Menschen zugutekommt, die bereits Anspruch auf ein bundesrechtlich geregeltes Wohngeld haben.

Zur Vermeidung paralleler Leistungsstrukturen und komplizierter Berechnungsverfahren werde der Mietzuschuss deshalb nur noch Menschen gewährt, die nicht bereits Wohngeld nach dem Wohngeldgesetz erhalten. "Mieterinnen und Mieter haben so die Wahl zwischen den unterschiedlichen Unterstützungsleistungen", sagte Gaebler.

Sendung: rbb 88.8, 13.05.2025, 14:30 Uhr

15 Kommentare

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  1. 15.

    Kurzzeitmieten bis zu einem Jahr sind nötig. Ich bin ja nicht gegen Kulturausgleich, als echte Zwischennutzung, 2 Fliegen mit einer Klappe, aber die systematische Dauernutzung als Goldesel und Entzug von Dauerwohnraum, daß geht garnicht. Mein direkter Nachbar spricht zwar auch besser Englisch als Deutsch, wohnt aber jetzt schon 2 Jahre hier und zahlt 320€ Brutto-Kalt. Ausziehen will der nicht. Es geht offensichtlich auch anders.

  2. 14.

    Na, was der Senat wal wieder vor hat.
    Es gibt vieles, wo der Senat nichts unternimmt, da wären z. B gefälschte Energieausweise, oder eine Mite von 1 € je m2 über dem Mietspiegel, dass bei der größten Städtischen Wohnungsbaugesellschaft. Wünsche weiterhin einen guten Schlaf.

  3. 12.

    Die Erhöhung der Strafen bringt wenig, wenn nicht auch wirkungsvolle Kontrollen durchgeführt werden. Und das scheitert wohl wieder am fehlenden Personal. Es würde sich bestimmt auch lohnen, die 20000 "Ferienwohnungen" zu überprüfen, die illegal vermietet werden. Aber auch dafür braucht es zuverlässiges
    Personal. Leider ist alles kaputt gespart. Früher war es eine Auszeichnung, im Öffentlichen Dienst zu arbeiten, heute ist es mehr ein Makel. Aber das liegt allein an den Arbeitsbedingungen wegen zu wenig Personal.

  4. 11.

    Bei mir haben Wohnungseigentümer privatrechtlich dagegen erfolgreich geklagt. Dafür wird jetzt Kurzzeit, 3 Monate aufwärts vermietet, bringt "möbliert sich auch relativ berechenbar die doppelte Miete und bringt auch keinen Druckabfall auf dem Wohnungsmarkt, aber man kann seine Sprachkenntnisse in Englisch, Französisch und Spanisch auffrischen.

  5. 10.

    Es gab das AirBnB-Urteil: Entsprechende Wohnungen MÜSSEN PROMINENT in der Anzeige die ID-Nummer tragen. Sonst Strafe. Raten Sie mal, wie das umgesetzt wird, selbst nach Anzeige beim Amt.

  6. 9.

    Wie kommen Sie darauf, dass Airbnb kriminell ist? Außerdem vermittelt Airbnb nur.

    Immer dieser Neid...

  7. 8.

    Alle haben nur satanische Absichten, daß Schema ist bekannt. Egal was es ist, schlechtreden, miese Stimmung verbreiten. Ja es klappt in fast der ganzen westlichen Welt. Jetzt frage ich mich was diese "Selbstdenker" antreibt? Eigene Gedanken wohl weniger.

  8. 7.

    Kommt noch! Friedensinitiative von Europa läuft, Reichsbürgerpack ist verboten, König Fitzek sitzt, es geht voran!

  9. 6.

    Überteuerte Sozialwohnungen, parallele Leistungsstrukturen - da kann man als Steuerbürger ja fast froh sein, dass es immer weniger solcher Wohnungen gibt..

    "Zudem darf das Land bei der überteuerten Vermietung von öffentlich gefördertem Wohnraum künftig monatlich 15 Euro pro Quadratmeter abschöpfen."
    Ach, man will die Machenschaften nicht unterbinden, sondern daran mitverdienen? OMG

  10. 5.

    Seltsam nur, daß ausgerechnet Herr Lindner kein Veto gegen die nicht unwesentliche Erhöhung des Wohngelds erhoben hat. Das Geld fließt direkt in die Taschen seiner Klientel. Hat aber auch erst zu dieser Doppelentlastung geführt. Da wird jetzt nur gehandelt. Es ist Zeit wirklich mal die Bürokratie grundlegend zu entschlacken. Große Aufgaben werden aber nicht angegangen. Es findet sich immer ein Lobbyverband der angepi.. ist und eine Gegenkampagne, mit welchen absurden "Argumenten", auch immer.

  11. 4.

    Voran geht es erst wenn man sich an die kriminellen Vermieter von AirBnB und Spekulanten wie Gijora P. traut.

    Das aber wird nicht passieren.

  12. 3.

    Danke Senat - es geht also vorran!

  13. 2.

    Warum wird eine Doppelstruktur zum Wohngeld erhalten? Das erschließt sich nicht. Die Sozialleistungen/Zuschüsse sollten kompensiert und nicht wahl- und sinnlos erweitert werden. Es ist so schon ein Graus diesen Gesetzeirrgarten nur annähernd zu durchschauen, also weg damit. Dafür gibt es Wohngeld und gut ist.

  14. 1.

    Na das wird aber auch Zeit, das sind fast mafiöse Strukturen!

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