Kurz vor den DEL-Playoffs - Eisbären verlieren Spitzenspiel in Ingolstadt und die Hoffnung auf Platz eins

Mi 26.02.25 | 22:34 Uhr
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Ingolstadts Noah Dunham beim Schuss im Spiel gegen die Eisbären | Bild: IMAGO/Fotostand
Video: ARD Morgenmagazain | 27.02.2025 | Jakob Rüger | Bild: IMAGO/Fotostand

Beim DEL-Spitzenspiel der Eisbären in Ingolstadt wabert ein wenig Playoff-Flair durch die Halle. Das Spielt ist intensiv und umkämpft, aber weitestgehend torarm. Die Eisbären verlieren mit 1:3 und somit auch ihre Hoffnungen auf Platz eins.

Im Spitzenspiel der Deutschen Eishockey Liga (DEL) kassieren die Eisbären Berlin eine bittere Niederlage. Am Mittwochabend verlor der aktuelle Tabellenzweite auswärts beim Tabellenführer ERC Ingolstadt mit 1:3 (0:0; 1:2; 0:1). Allen voran die Offensive der Eisbären kam dabei in Abwesenheit des weiterhin verletzt fehlenden Blaine Byron nur selten zur Entfaltung.

Ausgeglichene Intensität zum Start

Von Beginn an schwebte ein wenig Playoff-Flair über dem Spitzenspiel der DEL. Eigentlich hätte dieses bereits Ende Januar steigen soll, wurde damals allerdings in Folge des einschneidenden Todes von Eisbär Tobias Eder verschoben. Und so wurde die Partie zwischen dem Ersten aus Bayern und dem Zweiten aus Berliner anderthalb Wochen vor dem nahenden Start der Playoffs zu einem Vorboten von ebendiesen. Auf dem Eis äußerte sich die zunächst vor allem darin, dass beide Mannschaften einander höchsten spielerischen Respekt entgegenbrachten.

Weder die Eisbären noch ihre Gastgeber verfielen im ersten Drittel dem kompromisslosen Attacke-Modus. Stattdessen entwickelte sich zunächst ein taktisch, aber auch intensives geprägtes Abtasten. Daran änderten auch die beiden Zeitstrafen nichts, die die Eisbären Korbinian Geibel und Leo Pföderl im Drittelverlauf kassierten. Zwar waren die Gastgeber in Überzahl bemüht, Druck auf das Berliner Tor auszubauen, ertragreich war dies allerdings nicht. Und auch das sonst so gefürchtete, weil Liga-weit beste Powerplay der Eisbären blieb Mitte des ersten Drittels erfolglos.

Eisbären führen – aber nur kurz

So ging es mit weitestgehend ausgeglichenen Spielanteilen und Schussstatistiken sowie einem komplett ausgeglichenen und torlosen Spielstand von 0:0 in die erste Drittelpause und kurz darauf auch in den zweiten Abschnitt. In dem nahm die Partie dann Fahrt auf. Das Abtasten wurde spätestens jetzt zu einem Lauern, aus dem heraus die Eisbären als Erste attackierten. In der 27. Minute bediente Jonas Müller den völlig freien Frederik Tiffels im linken Bullykreis. Mit einem abgefälschten Schuss erzielte dieser anschließend das 1:0 für die Eisbären, bescherte sich selbst sein 14. Saisontor und Müller dessen 20. Assist in der aktuellen Spielzeit.

Der Rückstand entpuppte sich anschließend als eine Art Weckruf für die gastgebenden Ingolstädter. Die erhöhten defensiv noch einmal ihre Intensität und profitierten Mitte des zweiten Drittels einer Zweiminutenstrafe gegen Eisbär Eric Mik. Wegen Beinstellens wurde dieser in der 30. Minute auf die Strafbank verbannt und musste von dort aus mitansehen, wie Alex Breton für Ingolstadt zum 1:1-Ausgleich traf.

Der Kanadier feuerte aus großer Distanz einen wuchtigen Schuss unhaltbar rechts unter die Latte und ließ Jonas Stettmer im Eisbären Tor keine Chance. Kurz darauf kam es für dessen Mannschaft sogar noch schlimmer: Nach einem tückischen Berliner Fehlpass im Angriffsdrittel reagierte Ingolstadts Daniel Pietta am schnellsten, sicherte sich den Puck und skatete kurz darauf in einer 2:1-Überzahl sehr frei auf Stettmer und dessen Tor zu. Einmal mehr war der Berliner Schlussmann chancenlos, einmal mehr jubelten die Gastgeber. Nach 35 Minuten führten hatten sie das Spiel gedreht und führten mit 2:1.

Gastgeber schießen ins freie Berliner Tor

Das Schlussdrittel startete kurz darauf mit einer verpassten Berliner Chance. Nach einem etwas zu unpräzisen Pass von Leo Pföderl auf den direkt vor dem Ingolstädter Tor postierten Marcel Noebels ging ein aufatmendes Raunen über die Ränge. Von dort aus sahen die 4.815 Zuschauerinnen und Zuschauer, wie die beiden Mannschaften vor allem in den Schlussminuten noch einmal alle Kräfte mobilisierten.

Zunächst war es Ingolstadts Myles Powell, der fünf Minuten vor dem Ende zwar Eisbären Schlussmann Stettmar überwand, mit seinem Schuss allerdings nur die Latte traf. Aber auch die Eisbären hatten noch Chancen: Die erste vergab der insgesamt etwas glücklose Ty Ronning im Getümmel vor dem Tor der Gastgeber, zahlreiche weitere folgten in einem letzten Powerplay kurz vor dem Ende. Als Eisbären Trainer Serge Aubin nach dessen Ende mit der Herausnahme von Torwart Stettmer erneut eine offensive Überzahl erzeugte, verpuffte dieser Effekt sogleich: Mit einem Schuss aus der neutralen Zone ins freie Berliner Tor zum 3:1 entschieden die Gastgeber das Spiel.

Quasi unaufholbarer Rückstand auf Platz eins

Durch die Niederlage vom Mittwochabend haben die Eisbären in der Tabelle nun elf Punkte Rückstand auf die Ingolstädter Spitzenreiter. Bei noch vier regulären Saisonspielen und somit nur noch maximal zwölf zu vergebenen Punkten ist dieser nur noch theoretisch aufholbar.

Sendung: rbb24, 26.02.2025, 21:45 Uhr

5 Kommentare

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  1. 4.

    Die Erwartungen an diese Partie waren groß, konnten aber von Bärenseite nicht erfüllt werden. Im 1 Drittel überwog der Respekt voreinander. Man wollte Fehler vermeiden, beide Seiten blieben torlos. Mit der Führung durch Freddy kam Bewegung in das Spiel. Leider konnten die Hausherren kurz darauf den Ausgleich herbeiführen. Als die Panther mit 2 : 1 in Führung gingen schossen die Bären aus allen Rohren. Am Ende nahm Coch Serge den Goalie zu Gunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis. Der Erfolg blieb aus und die Panther beendeten mit einem empty net Treffer die Partie. Da das erreichen der Tabellenspitze praktisch unmöglich ist können die Bären ohne Druck nach München fahren. Vielleicht besiegt man Brause Bubis mit mehr Spielwitz und einer anderen Einstellung.

  2. 3.

    Stettmer im Tor - schon mal sehr gut- kommt jetzt endlich die Goalie- Wende? M. E. die klare Nummer eins-
    Schönes Spiel mit viel Druck zum Tor auf beiden Seiten.
    Schöner Treffer von Freddie - dann der Ausgleich - ein Strahl von Breton - leider kleines Manko für Stettmer - nicht unhaltbar.
    Cooles Tor von Pietta, Junior Panocha verliert den Zweikampf an der Bande- mein Mann sagt - dann war nix mehr zu machen
    3.Drittel:
    Ausgeglichenes letzte Drittel: die Ingos halten dem Druck stand - das wars - Deckel drauf. Lord Byron zwar zwar nicht dabei- aber irgendwer fehlt immer- normal im Profisport- muss man kompensieren. Wir hätten heute auch ohne Noebels verloren. Freu mich auf übermorgen.

  3. 2.

    Wiedermal alte Männer Eishockey der Eisbären.Keine Ideen,keine Geschwindigkeit,kein Siegeswille.So wird es schwer in den Playoffs.
    Glückauf Eisbären

  4. 1.

    Die Eisbären brauchen sich nichts vor werfen sie haben bis zum Schluß gekämpft, außer daß sie an einem sehr guten Torwart der Ingolstädter gescheitert. Es hatte schon was mit Play Offs zu tun. Mund abwischen am Freitag geht's in München weiter.

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