Brandenburger BSW-Landeschef und Finanzminister - Crumbach will Nachfolge für BSW-Vorsitz im September klären

Sa 03.05.25 | 15:49 Uhr
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Robert Crumbach, Fraktionsvorsitzender des BSW, aufgenommen während der Sondersitzung des Brandenburger Landtages. Hinter ihm sitzt Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke (SPD).
Audio: Antenne Brandenburg | 04.05.2025 | Stefanie Brockhausen | Bild: picture alliance/dpa | Soeren Stache

Brandenburgs BSW-Landeschef Robert Crumbach will noch keine Kandidatinnen oder Kandidaten für seine Nachfolge ins Gespräch bringen. "Ich habe einige gute Leute im Kopf, von denen ich mir vorstellen kann, dass sie das sehr gut machen könnten", sagte Crumbach der "Märkischen Allgemeinen". Es sei aber noch zu früh, Namen zu nennen und Aufgabe des Parteitags. Dieser werde im September neu wählen. Auswirkungen auf die Koalition mit der SPD in Potsdam seien nicht zu erwarten.

Crumbach, der auch Landesfinanzminister und Vize-Ministerpräsident ist, hatte Mitte April seinen Rückzug vom Parteiamt angekündigt. Das entspricht dem Wunsch von Parteigründerin Sahra Wagenknecht, Partei- und Regierungsämter zu trennen. Crumbach meinte jedoch, seine Entscheidung beruhe "auf der Einschätzung, dass es für mich alles ein bisschen viel ist". Ministeramt und Aufbau der Partei seien nicht gleichzeitig zu bewältigen.

Der Brandenburger BSW-Landtagsfraktionschef Niels-Olaf Lüders hatte nach dem angekündigten Rückzug von Crumbach als Landesvorsitzender angekündigt, nicht die Nachfolge in dem Amt anzustreben. Der stellvertretende BSW-Landeschef hatte gesagt, er wolle sich lieber weiter seiner Aufgabe als Fraktionsvorsitzender mit voller Energie widmen. Doch wenn es gute Gründe dafür gebe, die Verantwortung zu übernehmen, dann übernehme er diese immer auch für seine Partei.

In Thüringen hatte Wagenknecht eine Ämtertrennung nicht durchsetzen können - eine Schlappe im Machtkampf mit der dortigen Landesvorsitzenden Katja Wolf. Crumbach sagte: "Sahra Wagenknecht ist enorm wichtig für die Partei, sie ist das Gesicht des BSW. Das war so, das ist so und das wird so bleiben." Zugleich müssten mehr Menschen Verantwortung für das BSW übernehmen und öffentlich sichtbar werden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 04.05.2025, 07:00 Uhr

6 Kommentare

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  1. 6.

    Welcher Lauf? Linke ist mit 7,9 % im Bundestag und BSW draußen!
    Warum weil Heidi Reichinnek glaubhaft Sozialthemen besetzt, die alle anderen Parteien längst nicht mehr bewirtschaften, weil man ja vermeintlich mit dem „Migrations-Thema“ wesentlich mehr Wählerstimmen einfährt.

  2. 5.

    Warum reduzieren Sie die Politik der Linken auf die Mietpreisbremse?
    Die Linke sieht das immer im Komplex mit sozialem Wohnungsbau und Verhinderung von Spekulation.

    Das Sie dies gleichsetzen mit dem Zustand von Wohnungen zu DDR-Zeiten ist aberwitzig.
    Das Ursachen sind schon wesentlich komplexer und hier im Forum nicht ansatzweise auszudiskutieren.

    Ich empfehle Ihnen, sich mal gründlich mit dem Wohn- und Mietenkonzept der Linken zu beschäftigen, denn dies besteht aus wesentlich mehr Elementen.
    Nebenbei: Mietpreisbremsen Gibt es auch in Frankreich, Portugal, Dänemark , Schottland und der Schweiz. Und anderenorts. Haben Sie dort schon was von Sanierungsstau gehört?





  3. 4.

    Welchen Lauf denn? Auch nur Konjunktiv, denn die Enteignung von Wohnungsmogulen schafft keine einzige neue Wohnung und die Mietpreisbremse hält nicht ewig.
    60% des Wohnungsbestandes sind Privateigentum, sollen die enteignet werden? Das ist lächerlich und widerspricht dem BGB. Das gilt auch für Frau Reichinnek und lässt sich mit kämpferischen Reden nicht aushebeln.
    Dieses Instrument, die Einfluss auf die Preise zu nehmen, wird zu einem Sanierungsstau führen. Kommt mir bekannt vor aus der DDR, wo alles auf Verschleiß fuhr, weil mit Einkünften aus Mieten nur das Nötigste realisierbar war. Genau dorthin geht die linke Reise.
    Der Vermieter legt die Preise für Bauleistungen nicht fest. Neue Investoren werden mit unter 3% Rendite für ihre Investition abgeschreckt, da wird nix mit schnell bauen, da gibt's Stillstand. Wenn die gewünschte Umverteilung nicht funktioniert wird Frau Reichinnek die weiße Fahne hissen, nicht die rote. Sie ändert nichts!

  4. 3.

    "...Ehrlich wäre doch zu sagen, dass das BSW am Ende ist..."
    Das ist ja immer das Problem in solchen autoritären Strukturen; die Selbstreflexion. Die haben echt gedacht auf Kosten der "schwachen" Linken sich mit populistischen AfD-Themen in den Bundestag zu mogeln.
    Nun rächen sich sämtliche Fehleinschätzungen. Das BSW wirds zerlegen und das kurzfristige thüringische BKW hat bundesweit erst recht keine Zukunft.
    Die Linke dagegen, endlich befreit vom BSW, mit Heidi Reichinnek gerade ein Lauf.

  5. 2.

    "Ich habe einige gute Leute im Kopf..." Nur mal so als Frage: wir leben doch in einer Demokratie und die Vergabe von solchen Stellen verläuft doch eigentlich über Wahlen - gerade das BSW wollte doch hier immer ein Vorbild sein.
    A.Merkel hat Ähnliches versucht indem sie AKK als Nachfolgerin ausguckte. Der Erfolg in diesem Punkt steht für die ganze Amtszeit von M.
    Ehrlich wäre doch zu sagen, dass das BSW am Ende ist, was bei der Verantwortlichen eigentlich auch immer schon klar war. BSW steht für Heuchler, die das Finanzpaket ablehnen aber das Geld daraus schon längst verplant haben bevor es überhaupt da war - weg mit solch einer "Partei".

  6. 1.

    Während in Thüringen die BSW-Spitze offenbar kritisch-konstruktiv arbeitet, trottet man in Brandenburg der großen Zerstörerin Wagenknecht hinterher, als Sarah-Fanbase gewissermaßen.
    Es wird Crumbach sicher schwer fallen, einen Nachfolger zu finden.
    Wie auch anders in einer personell limitierten politischen Gruppierung, dich ich nicht Partei nennen möchte.
    Handverlesene Mitglieder. Minimale innerparteiliche Demokratie. Personenkult um die Gründerin. Ohne konstruktive Politikansätze.
    Woidke hat es sicher einfach mit diesem bequemen Koalitionspartner.

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