Haus in der Warschauer Straße - Senat unterstützt Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg bei Vorkaufsrechtsplänen

Do. 22.05.25 | 13:07 Uhr
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Symbolbild:Mieterprotest gegen Hausverkauf in Berlin.(Quelle:imago images/S.Gudath)
Bild: imago images/S.Gudath

Der Senat will den Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg bei der Ausübung des Vorkaufsrechts für ein Haus in der Warschauer Straße unterstützen.

Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler (SPD) sagte im Abgeordnetenhaus am Donnerstag, seine Verwaltung sei wegen des Hauses in der Warschauer Straße 25 im Austausch mit dem Bezirk. Wie in solchen Fällen üblich, geht es laut Gaebler zunächst darum zu prüfen, ob der neue Eigentümer bereit wäre, eine sogenannte Abwendungsvereinbarung zu unterzeichnen. Damit würde sich der künftige Käufer verpflichten, auf Maßnahmen zu verzichten, die Bewohnerinnen und Bewohner verdrängen könnten.

Es werde aber auch geprüft, ob sich eine Gesellschaft oder Genossenschaft findet, die das Haus im Rahmen des kommunalen Vorkaufsrechts erwerben könnte, eventuell auch mit Zuschüssen des Landes. "Die Haushaltssituation ist ihnen aber bekannt", fügte Gaebler hinzu.

Bewohner fürchten sich vor Verdrängung

Irritiert zeigte sich Gaebler über bereits diskutierte Pläne, leerstehende Wohnungen des Hauses für Obachlose und Auszubildende bereitzustellen. Er erinnerte daran, dass es beim Vorkaufsrecht in Milieuschutzgebieten darum gehe, Bevölkerung am Ort vor Verdrängung zu schützen. Alles weitere müsse man sehen, wenn tatsächlich das Haus gekauft werden sollte. "Bei aller Wertschätzung von 'Housing First' und Azubi-Wohnen ist das, glaube ich, jetzt nicht der Moment, darüber zu diskutieren", sagte Gaebler.

Das Haus Warschauer Straße 25/Ecke Kopernikusstraße 6 war an einen privaten Investor verkauft worden. Die Bewohnerinnen und Bewohner fürchten, verdrängt zu werden, zumal bereits elf Wohnungen in dem Haus leer stehen.

18 Kommentare

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  1. 18.

    Ja, hier als Bewohner selbst zu kaufen macht auf jeden Fall mehr Sinn. Endlich keinen Vermieter mehr. Ich drücke euch die Daumen, dass ihr das hinbekommt.

  2. 17.

    Es ist toll, dass Sie mit uns dieses Ergebnis geteilt haben. Hoffentlich ist es auch ein Modell für die Bewohner dieses Hauses.

  3. 16.

    Beweise? Nichts leichter als das.

    https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2025/05/spende-berlin-cdu-verwaltungsgericht-berlin.html

  4. 15.

    Bitte beweisen Sie Ihre Aussage über eine angebliche Verschwendung von Steuergeld.

  5. 14.

    Dann sollen doch die Mieter zusammen die Immobilie erwerben. Dazu kann man etwa eine Genossenschaft gründen.

  6. 13.

    Wir werfen jetzt schon Miiliarden an die Immobilenmafie aus dem Fenster, wozu noch mehr Steuergelder?

    Bei der cDU dürfte ihr Vorschlag auf Gefallen stossen, schon ist die nächste Millionenspende gesichert.

  7. 12.

    Danke, prima, dass Sie diese Erfahrungswerte mit uns geteilt haben. Hoffentlich lesen das nicht nur die in diesem Fall betroffenen Bewohner des betroffenen Hauses, sondern es wird ein positives Rolemodel auch für weitere Fälle. Es wird Zeit, dass die Menschen ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen und nicht auf andere warten. Können Sie uns sagen, wo das war?

  8. 11.

    Ja, den Artikel habe ich auch gelesen. Es macht wirtschaftlich hier keinen Sinn für das Land Berlin Geld zu verbrennen...

  9. 10.

    Gerade erst erlebt: Die Bewohner eines Hauses standen vor der Gefahr der Verdrängung durch Investoren. Doch statt ihre Wohnungen zu verlieren, beschlossen sie, das Gebäude selbst zu kaufen. Eine Genossenschaft wurde gegründet, Finanzierungsmodelle geprüft, und mit Unterstützung der Stadt gelang der gemeinschaftliche Erwerb. Dadurch sicherten sie ihre Wohnsituation langfristig, verhinderten Spekulation und behielten Mitbestimmung bei Modernisierung und Mietpreisen. Gewinne fließen seitdem zurück in die Instandhaltung, nicht an externe Investoren. Das soziale Gefüge blieb erhalten, die Nachbarschaft wuchs enger zusammen. Dieses Modell zeigt, dass Mieter durch Selbstverwaltung nicht nur ihre Zukunft gestalten, sondern auch Stabilität und Gemeinschaft fördern können.

  10. 9.

    Stimme Ihnen zu, dann wäre es sinnvoll, hier den Bewohnern lieber Kredite zu ermöglichen, damit diese ihre Wohnungen selbst kaufen. Das wäre mal ein Gamechanger: Lieber Menschen befähigen statt bevormunden! Chapeau.

  11. 8.

    Die richtige Frage lautet: Wieviel bezahlbarer Wohnraum bleibt durch diese Kosten erhalten?
    Und wenn elf Wohnungen gerade spekulativ leerstehen, werden die dem Wohnungsmarkt wohl auch wieder zugeführt.
    Weitermachen.

  12. 7.

    Hier wird von "Haus & Grund" mal wieder gelogen, dass sich die Balken biegen.

  13. 6.

    Das Land Berlin hat einen enormen Sanierungsrückstau von 8,3 Milliarden Euro bei seinen eigenen Immobilien. Ohne Sanierungen droht die Schließung einzelner Standorte. Die Situation zeigt, dass das Land als Vermieter mit finanziellen und strukturellen Herausforderungen kämpft, die private Vermieter oft besser bewältigen können. Wünscht euch lieber nicht, dass ihr mit dazu gehört, sondern einigt euch mit dem Verkäufer, dass ihr die Wohnungen selbst kauft.

  14. 5.

    Wenn Mieter ihre Wohnungen selbst kaufen, hat das viele Vorteile: Sie sichern langfristig ihre Wohnsituation und verhindern Verdrängung durch Investoren. Die Selbstverwaltung ermöglicht Mitbestimmung bei Modernisierung und Mietpreisen, wodurch das soziale Gefüge des Hauses erhalten bleibt. Zudem fließen die Gewinne nicht an externe Investoren, sondern bleiben innerhalb der Gemeinschaft. Städte und Kommunen sparen Kosten, da kein direkter Ankauf nötig ist. Beispiele zeigen, dass solche Modelle erfolgreich sind: Durch gemeinschaftlichen Kauf werden bezahlbare Mieten gewährleistet und Spekulation verhindert. Ein stabiler Wohnraum bedeutet auch eine stabilere Nachbarschaft – ein Gewinn für alle!

  15. 3.

    Wieviel neuer Wohnraum entsteht für diese Kosten? „0“

  16. 2.

    Wenn man sich die Immobilie nur auf Bildern und im Netz anschaut, dann ist es eine Schrott-Immobilie. Bitte nicht mit unser aller Steuergeldern ankaufen. Dann lieber wieder eine Abwendungsvereinbarung. Dann hat der Käufer die Chance, die Miete zu entwickeln und das Haus zu sanieren. Das ist in dem Fall hier die bessere Wahl. In Berlin wird es aktuell leider auch mit dem grundsätzlich gut gemeinten Milieuschutz übertrieben. Wir dürfen z.B: keine neuen Balkone anbauen, die man dann auch wirklich mal nutzen könnte, weil dadurch die Miete zukünftig um 0,1 EUR steigen würde. Warum fragt man nicht die aktuellen Wohnungsbewohner, ob die der Maßnahme schriftlich zustimmen. Warum muss der Staat hier bevormunden?

  17. 1.

    11 Wohnungen Leerstand erinnern an einen Beitrag von gestern. Wurde schon Zwangsgeld gefordert oder ist Leerstand bei Bestandsbauten ok?

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