Kriminalität - Berliner Grüne fordern Ermittlungsgruppe zu Fahrraddiebstahl

Di 29.04.25 | 13:03 Uhr
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Symbolbild: Fahrrad geklaut - Ein Vorderrad steht angeschlossen an einem Fahrradstaender. (Quelle: dpa/Trutschel)
Audio: rbb 88.8 | 29.04.2025 | Silke Mehring | Bild: dpa/Trutschel

Um mehr Fahrraddiebstähle in Berlin aufzuklären soll der Senat eine spezielle Ermittlungsgruppe beim Landeskriminalamt einrichten. Das forderten Grünen-Fraktionschef Werner Graf und der innenpolitische Sprecher der Grünen, Vasili Franco, am Dienstag im Abgeordnetenhaus.

Einen entsprechenden Gesetzesantrag will die Fraktion der Grünen bei der nächsten Sitzung des Abgeordnetenhauses einbringen. Bisher lehne der Senat eine solche Maßnahme allerdings ab.

Bereits in den Jahren 2018 und 2019 gab es in Berlin eine Ermittlungsgruppe gegen Fahrraddiebe, sie wurde jedoch nach gut 100 Verfahren wieder aufgelöst. Franco kritisierte, dass es keine länderübergreifenden Ermittlungen bei Fahrraddiebstählen gebe - obwohl Radbesitzer mithilfe von Tracking oftmals nachverfolgen könnten, dass ihr Rad ins Ausland geschafft wurde. Zudem habe die Berliner Polizei ihre Schwerpunkteinsätze im vergangenen Jahr halbiert, was die Aufklärung der Diebstähle zusätzlich erschwere.

Nur fünf Prozent Aufklärungsquote

Insgesamt werden in Berlin jährlich Fahrräder im Gesamtwert von rund 33 Millionen Euro gestohlen - dieser Wert habe sich seit 2015 verdoppelt. Aufgeklärt werden nur knapp fünf Prozent aller angezeigten Fahrraddiebstähle. Das geht aus einer aktuellen Anfrage der Grünen im Abgeordnetenhaus hervor. Hotspots sind Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg.

Im vergangenen Jahr erfasste die Berliner Polizei rund 24.000 Fahrraddiebstähle. Das sind zwar etwas weniger als im Jahr 2023 (25.750), spiegelt laut den Berliner Grünen jedoch nicht die tatsächliche Lage wider. Aufgrund der niedrigen Aufklärungsquote würden viele Radbesitzer einen Diebstahl gar nicht erst anzeigen, hieß es auf einer Pressekonferenz der Grünen Fraktion am Dienstag. Auf Straßen und Gehwegen werden insgesamt die meisten Fahrräder gestohlen, aber auch in Wohnhäusern kommt es laut der Statistik besonders häufig zu Raddiebstählen.

Innerhalb des S-Bahn-Rings werden die meisten Räder gestohlen

Die meisten Räder wurden der Anfrage zufolge 2024 im Bezirk Mitte und in Friedrichshain-Kreuzberg geklaut. Hotspots für Fahrraddiebstahl sind Alt-Treptow (288 Diebstähle), gefolgt vom Wrangelkiez (48), Oranienburger Straße (216), Charité-Viertel (210), Alexanderplatzviertel (201) und Chamisso-Kiez (201).

Laut Marlene Alber, Pressesprecherin des ADFC Berlin, fehlen in der Stadt sichere Abstellplätze für Räder. Von geplanten sechs Fahrradparkhäusern sei laut Alber bislang nur eines realisiert worden. Besonders im Umfeld von Bahnhöfen sei der Bedarf groß, um die Kombination von Radverkehr und öffentlichem Nahverkehr zu erleichtern. Projekte wie regensichere Fahrradboxen, die kürzlich im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf aufgestellt wurden, hält sie für eine sinnvolle Ergänzung.

Sendung: rbb 88.8, 29.04.2025, 12:30 Uhr

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24 Kommentare

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  1. 24.

    Sorry, aber wer sein Fahrrad am Forderrad anschließt … mehr sag ich jetzt mal nicht dazu!

  2. 23.

    Der Grünen Hass ist ne echte Krankheit geworden. Sag ich als nicht/ grüner. Ist ja nicht mehr rational, aber dafür auf Linie mit den unaufrichtigsten Medien die wir haben in Deutschland und den Diktaturen aus dem ausland

  3. 22.

    Sehe ich auch so!
    Daher wird ja angefangen, da und in Mitte den Bestand durch Entnahme zu dezimieren.
    So wie es da ja mit dem KFZ-Aufkommen zu regulieren versucht wird,
    ergeht es nun auch dem Reifenabriebfördernden Fahrrädern.
    Als nächstes sind die nicht Lederbesohlten Fußgänger dran - Mikroplastik!
    Wobei Leder, das bleibt dann auch nicht lange alternativ - siehe Tierwohl.
    Letzter Schritt (hihi, im wahrsten Worte), bleibt nur noch Baumwollsocke oder Barfuß!
    Die Zukunft wird rosig (oder wund).

  4. 21.

    Die Grünen, dass sind die Fahrradfreunde deren Vorsitzende sich mit dem Dienstwagen in die Nähe einer Pressekonferenz fahren lässt, dort von einer Untergebenen sich das Fahrrad reichen lässt um dann mit dem Fahrrad bei den Journalisten vorzuradeln. Ob das stimmt? Frageen sie Frau Jarasch!

  5. 20.

    Ich fordere flächendeckende Bürgersteig Überwachung gegen Fahrrad Rowdys.

  6. 19.

    Passen Sie lieber auf, daß der Fahrraddieb, so mobil aufgerüstet, nicht Ihre Tasche klaut.:-)

  7. 18.

    Es ist doch mein Fahrrad, was ich gegebenenfalls nicht wiederbekomme, weil ich zu Registrierung zu faul bin. Ach ich vergas, erst mal draufhauen auf Fahrradfahrer. Das Gleiche gilt für den Kollegen mit dem Kreuzberg - Friedrichshain Bashing. Fahrräder werden überall geklaut, auch und besonders hier in Schöneberg und in meiner Kindheit in Friedenau, da gab es vor dem Schwimmbad am Insulaner sogar einen zahlungspflichtigen bewachten Parkplatz, den wir aus guten Grund auch nutzten.

  8. 17.

    Die Grünen? ...sind das die , die mit dem Flieger von Berlin nach Bonn pendeln?!

  9. 16.

    Wohne in Pankow . Meine Fahrräder, auch eine, stehen immer draußen und sind versichert. Seit 25 Jahren wurde mir kein Rad mehr gestohlen!!

  10. 14.

    Ein kläglicher Versuch der Grünen Biotonne sich bei Person "X" beliebt zu machen.
    Die Hotspots sind seit jeh her bekannt und was soll kommen? Richtig! Ein weiterer Bürokratenapparat!
    Fahren die überhaupt Fahrrad? Ein Blick von H bis Beck und L nach Ang sagt NEIN.

  11. 13.

    Was haben die Grünen denn zu fordern? Andere fordern von den Grünen, erstmal ihre eigenen Schandtaten zu beheben. Siehe Kreuzberg und friedrichshain.

  12. 11.

    Billiger und einfacher wäre eine Pflicht zur Registrierung von Fahrrädern. Dann kann man gestohlene leichter identifizieren. Kennzeichen dran eventuell eine Art Fahrgestellnummer einfräsen und ein Großteil des Problems ist gelöst.

    Ach geht ja nicht, dann müssten die Grünen sich mit der Fahrradlobby anlegen und Pflichten auferlegen.

  13. 10.

    Wenn die Grünen etwas fordern, bin ich immer automatisch dagegen. Außer früher, als sie noch Abrüstung und Frieden gefordert hatten.

  14. 9.

    Die Polizei muss doch die Freunde der Grünen regelmäßig vom Baum holen - da wird einfach keine Zeit sein, sich mit Kleinkriminalität zu befassen

  15. 8.

    Diese Ermittlungsgruppe sollte eher dazu eingesetzt werden um sich verkehrswiedrig erhaltende Radfahrer ins Visier vorzunehmen und mit Bußgeldern zu belasten.
    Wieviel Bußgelder kamen denn in den letzten Jahren überhaupt zusammen bzw. wie oft wurde Bußgeld ausgesprochen?
    Werte Grünen-Fraktion, stellt mal bitte auch solch einen Antrag.

  16. 7.

    Erst wieder wenn wir wieder an der Macht sind und das sagen haben!

  17. 6.

    @Kinderfreund:
    Glauben Sie, die gestohlenen Räder werden direkt verschrottet? Fahren erst recht auf den Gehwegen, wenn Diebe die Räder behalten. Das Rechtsbewusstsein ist nicht vorhanden.

  18. 5.

    Und ich fordere panzerverglaste Kolbenbauten als Fahrradparkhaus. Kommt niemand rein, klaut niemand. Mitgliedskarte rein, Rad fährt automatisiert per Aufzug an seinen Platz. Sah ich in Leitmeiritz in Böhmen. In einem Minivorort. Warum gibt es das hier nicht? Dafür gibt es reichlich ungeeignete Radbügel, an denen jahrelang Radleichen stehen. Das ist nen Witz. Die Beamten in ausreichender Menge sind da, der behördliche Wasserkopf ist zu groß.

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